Erläuterungen "Weiße Wanne"

 

 

Der Oberbegriff „Weiße Wanne“ beschreibt eine Stahlbetonkonstruktion, welche neben den Tragwerksanforderungen auch die Abdichtungsfunktion gegen nicht drückendes und drückendes Wasser übernehmen muss.

 

 

 

Ende der 90ziger Jahre mehrte sich die Errichtung von „Weißen Wannen“ im gewöhnlichen Wohnungsbau spürbar. Einschlägige zusammengefasste Regelwerke für die Errichtung von wasserdichten Betonbauwerken wie die WU-Richtlinie und deren Grundlagen gab es noch nicht. Die Ausführung richtet sich nach der seinerzeit gültigen DIN-Norm für Stahlbetonbauwerke der DIN 1045, den Merkblättern vom DVB und des BDZ sowie Anlehnung an verschiedenster Merkblätter und anverwandten Richtlinien.  

 

Beginnend mit Veröffentlichung der Schriftenreihe von Lohmeyer/Gottfried „Schäden an Flachdächern und Wannen aus wasserundurchlässigem Beton“ 2. Auflage aus 1996 und G. Lohmeyer „Weiße Wannen einfach und sicher“ 5. Auflage aus dem Jahre 2000 wurden erste Zusammenfassungen veröffentlicht.  

 

Das Vorwort der Verfassung von Herrn Lohmeyer „Weiße Wannen einfach und sicher“ aus dem Jahre 1990 beinhaltet folgendendes „Beim Bau von "Weißen Wannen" handelt es sich um eine Bauausführung, die erhebliche Baukosten einspart, einen hohen Grad an Sicherheit bietet und auch bei ungünstigem Wetter ausführbar ist“. Ob genau dieses Zitat, oder Ähnliche, welche diesem gefolgt sind, so ist in der Gegenwart sehr häufig festzustellen, dass die „Weiße Wanne“ aus dem Antrieb „erhebliche Baukosten einzusparen“ Verwendung findet und weniger aus Qualitätsansprüchen.

 

An dieser Stelle sei bereits vorrauszuschicken, dass eine „Weiße Wanne“ als funktionstaugliches Bauteil auf den bestimmten Nutzungszeitraum keine erheblichen Baukosten einspart, als eine alternative Bauwerksabdichtung. Die „Weiße Wanne“ in Ortbetonbauweise ist eine sehr hochwertige und dauerhafte Abdichtung, welche aber auch ihre entsprechenden materiellen Erstellungskosten (Planung, Erstellung und Bauüberwachung) erfordert.

 

Unter einem ähnlichen Schlagwort, dem „wirtschaftlichen Arbeiten“ tauchte Ende der 90ziger Jahre die „Dreifachwand“, (heute Elementwand) auf. Bei Lohmeyer „Weiße Wannen" einfach und sicher“ aus dem Jahre 2000 mit „Wirtschaftliches Arbeiten" erfordert Bauweisen mit geringem Aufwand auf der Baustelle als das bisherige Bauen. Eine Möglichkeit hierzu bietet die Dreifachwand“.

 

 

Sachstand

 

Die Erstellung einer "Weißen Wanne" ist ein hoch komplexes Stahlbetonbauwerk, welches gesichertes und auf die Anforderungen spezialisiertes Fachwissen der Planer, Ausführenden und der Bauleitung erfordert. Die „Weiße Wanne“ ist keine kostengünstige Abdichtungsvariante, welche als gewöhnliches Stahlbetonbauwerk bei dem Keller- und Tiefgaragengeschoss automatisch mit erstellt wird.

 

 

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